Barombi Mbo (vormals Elefantensee) in Cameroon - Projekt

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Der Barombi Mbo (früher auch Elefantensee) ist ein Kratersee in der Region Sud-Ouest Kameruns.

Er wurde schon 1912 vom deutschen Geografen Kurt Hassert vermessen. Mit einem Durchmesser von 2,5 km ist der fast runde See der größte der Kraterseen Westkameruns. Er liegt auf ca. 280 Meter über dem Meeresspiegel zwischen den Rumpi- und den Bakossi-Bergen, etwa 2,5 Kilometer nordwestlich von Kumba entfernt. Er befindet sich in einen erloschenen Schichtvulkan. Die Innenseite des Kraterwalls sind fast senkrecht und reichen 90 m tief herab. Seine Maximale Tiefe beträgt 111 Meter

Der See wird nur durch Regenwasser gespeist und hat einen Abfluss am Südende, der in das Mungo-Flusssystem führt. Am Abfluss wurde ein kleiner Staudamm errichtet, so dass die früher typischen Wasserstandsschwankungen von etwa einem Meter heute fehlen. Seine Ufer sind bewaldet. Es gibt felsige und sandige Bereiche sowie Stellen, die von Falllaubansammlungen und in das Wasser gestürzten Bäumen geprägt sind. Bis in eine Tiefe von vier Metern ist der See mit Wasserpflanzen bewachsen. Unterhalb von 40 Metern ist der See sauerstofffrei. Die Sicht unter Wasser ist sehr gut und beträgt ungefähr zehn Meter.

Er ist nicht mit dem 25 km südwestlich gelegenen Barombi Koto zu verwechseln, der in den Meme River entwässert. 


Die Wasserqualität gilt als sehr gut und hat mit einer geringfügigen Aufbereitung bereits Trinkwasserqualität. Die städtische Wasserversorgung von Kumba wird von dem See gespeist

Der See liegt im Siedlungsgebiet des Volkes der Oroko. Am Westufer des Sees liegt nur ein kleines Dorf, da die Gewässer des Sees als verhext gelten. Der See wird nur von den Bewohnern des nahe gelegenen Barombi-Dorfes zum Fischfang genutzt. Überfischung, das Abholzen der Ufer und der Eintrag von Chemikalien aus der Landwirtschaft gefährden Flora und Fauna des Sees. 

Im See leben insgesamt 15 Fischarten, Krebse der Gattungen CaridinaMacrobrachium und Potamon sowie Schwämme der Gattung Corvospongilla

Von den Fischen sind elf Arten Buntbarsche. Alle sind endemisch, das heißt, sie leben nur hier. Drei Buntbarscharten gehören zur Gattung Sarotherodon, darunter der Phytoplankton-Filtrierer Sarotherodon linnellii sowie Sarotherodon lohbergeri, der vor allem Fadenalgen frisst, sowie KieselalgenWurzelfüßerRädertierchen und Detritus, die er mit den Algen aufnimmt und Sarotherodon steinbachi, der Sand durchkaut. Die übrigen gehören zu den auf unterschiedliche Lebensräume und Ernährungsweisen spezialisierten, endemischen Gattungen Myaka (Planktonfresser), Konia (mückenlarvenfressender Tiefwasserbewohner), Pungu (schwammfressender Flachwasserbewohner) und Stomatepia (Raubfische). Alle Buntbarscharten sind Maulbrüter. Wahrscheinlich sind sie durch Sympatrische Artbildung aus einer oder nur wenigen Vorgängerarten entstanden. Die Tilapie Sarotherodon galilaeus kommt in den umliegenden Flusssystemen weit verbreitet vor und ist eine mögliche Vorgängerart. 

Neben den Buntbarschen beheimatet der See zwei Raubwelsarten (Clarias), die Barbe Labeobarbus batesii und einen Prachtkärpfling (Aphyosemion oeseri).


Zu Zeiten der deutschen Kolonie Kamerun wurde der Barombi Mbo auch Elefantensee genannt. Damals waren am Seeufer noch häufig Elefanten anzutreffen, die aber bereits kurz nach 1900 seltener wurden. 1888 gründeten die deutschen Forscher und Kolonialisten Eugen Zintgraff und Karl Zeuner am Südostufer des Sees Sees die Barombistation. Von hier aus wurden Expeditionen ins Hinterland Kameruns entsandt. Nach dem die Station für einige Jahre geschlossen war, wurde sie 1895, unter dem Namen Johann-Albrechts-Höhe, wieder in Betrieb genommen.

Von dem deutschen Autor Eginhard von Barfus stammt der 1896 erschienene Jugendroman Am Elefantensee, in dem der See im Mittelpunkt einer Abenteuergeschichte steht.



Stomatepia ist eine Fischgattung aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Sie kommt endemisch im Vulkansee Barombi Mbo in Westkamerun vor.

Stomatepia-Arten haben eine typische Buntbarschgestalt und werden 9 bis 10 cm lang. Ihre Körper sind seitlich stark abgeflacht und unterschiedlich hoch gebaut. Die Körperhöhe erreicht 25 bis 37 % der Standardlänge. Das Maul ist spitz und leicht oberständig, der Oberkiefer erreicht 26,8 bis 35,2 % der Kopflänge. In der Färbung herrschen Brauntöne unterschiedlicher Helligkeit vor. Die Rückenflosse der Tiere wird von 13 bis 16 Stacheln und von 10 bis 12 Weichstrahlen gestützt. Die Anzahl der Stacheln in der Afterflosse beträgt 3, die der Weichstrahlen 8 bis 10. Wie für carnivore Fische typisch, ist der Darm kürzer als die Standardlänge.

Die drei Stomatepia-Arten nehmen im Barombi Mbo die ökologische Nische von kleinen Raubfischen ein und ernähren sich von Wasserinsekten, Jungfischen und Fischlarven. Sie sind damit die einzige carnivor lebende Gattung der Oreochrominen Buntbarsche. Zwei Arten betreiben Kleptoparasitismus und „stehlen“ Nahrung der Süßwasserkrabbe Potamon africanus. Stomatepia-Arten sind Maulbrüter.


Pungu maclareni ist eine Fischart aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Sie kommt endemisch im Vulkansee Barombi Mbo in Westkamerun vor. Die Art wurde nach dem Fänger der Art Mac Laren benannt.

Pungu maclareni hat eine typische, relativ gedrungene Buntbarschgestalt mit einem großen Kopf und wird etwa 10 cm lang. Die höchste Körperhöhe liegt am Kopf-Rumpf-Übergang. Die Fische sind von variabler Färbung, meist silbrig-gelb mit dunklen Flecken auf dem Kopf, (in geringerem Maße) auf der Seitenlinie und auf dem Schwanzflossenstiel (wieder dichter). Kiemendeckel, Rücken- und Schwanzflosse sind metallisch-blau. Der für Tilapien typische Fleck auf Rückenflosse fehlt. Die Rückenflosse der Tiere wird von 15 bis 17 Stacheln und von 10 bis 11 Weichstrahlen gestützt. Die Anzahl der Stacheln in der Afterflosse beträgt 3, die der Weichstrahlen 8 bis 9. Die Wirbelzahl liegt bei 29. Das spezialisierte, mit kräftigen Muskeln versehene „Picker“-Maul ist endständig und hat ausgeprägte fleischige Lippen. Die einspitzigen, mittleren Zähne der vorderen Zahnreihe stehen vor. Wegen ihrer roten Färbung sind sie gut sichtbar. Bei Jungfischen haben diese Zähne eine Einbuchtung, sie werden später ersetzt. Die äußere Zahnreihe des Oberkiefers umfasst 7 bis 8 Zähne, die des Unterkiefers 12 bis 23. Die Zähne der inneren Reihen haben drei unterschiedlich große Spitzen. Das bezahnte Feld der Pharyngealia ist gleich groß wie das zahnlose. Die Pharyngealzähne sind schlank und einspitzig. Der Darm hat die 2,5fache Länge der Standardlänge.

Pungu maclareni lebt im Barombi Mbo in kleinen Gruppen in einer Wassertiefe von vier Meter und unterhalb. Er ernährt sich als Aufwuchsfresser, daneben von verschiedenen Insektenlarven (EintagsfliegenKöcherfliegenZuckmücken) und auch vom endemischen Süßwasserschwamm Corvospongilla thysi, der wegen seiner Sklerite nicht von anderen Fischarten gefressen werden kann. Außerdem fressen sie ins Wasser gefallene Samen, hartschalige Früchte und Pflanzen. Sie sind ovophile Maulbrüter. Die relativ großen Eier haben einen Durchmesser von 4 mm.


Konia ist eine Fischgattung aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Sie kommt endemisch im Vulkansee Barombi Mbo in Westkamerun vor. Die Gattung wurde nach einem lokalen Namen für diese Buntbarsche benannt.

Konia-Arten haben eine typische Buntbarschgestalt und werden 9 bis 12 cm lang. Ihre Körper sind seitlich stark abgeflacht und unterschiedlich hoch gebaut. Die Körperhöhe erreicht 25 bis 37 % der Standardlänge. Das Maul ist mit zwei bis drei Zahnreihen besetzt. Die untere Pharyngealia ist länger als breit. Ihre Färbung ist unscheinbar. Es herrschen Brauntöne und Grautöne vor, zwischen Seitenlinie und Rückenflosse zeigen sich einige dunkle Flecken. Die Rückenflosse der Tiere wird von 15 bis 16 Stacheln und von 10 bis 12 Weichstrahlen gestützt. Die Anzahl der Stacheln in der Afterflosse beträgt 3, die der Weichstrahlen 8 bis 10.

Die zwei Konia-Arten leben im Barombi Mbo und ernähren sich vor allem von Mücken- und Eintagsfliegenlarven, sonstigen Wirbellosen und frisch gelegten Eiern anderer Buntbarsche und Algen. Konia eisentrauti betreibt auch Kleptoparasitismus und „stiehlt“ Nahrung von Süßwasserkrabben. Konia-Arten sind Maulbrüter. Beide Geschlechter können sich an der Maulbrutpflege beteiligen.


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